Die Energiewende verändert unsere Gesellschaft tiefgreifend. Dabei hat Deutschland gute Chancen, im europäischen und globalen Maßstab weiterhin eine Führungsrolle einzunehmen.
Allerdings ist die Energiewende keineswegs unumstritten. Mit diesem Projekt wollen wir den Prozess als ökonomische, ökologische und berufliche Chance begreifen. Die Energiewende schafft zukunftssichere Arbeitsplätze – gerade für die junge Generation. Ein zentraler Baustein einer erfolgreichen Energiewende ist der intelligente Netzausbau. Das Stichwort lautet „Smart Grids“.
Wir wenden uns dabei an Schülerinnen und Schüler. Sie sind es, die den Umbau der Gesellschaft tragen werden. Deshalb kann man sich nicht früh genug mit den zentralen Fragen beschäftigen:
Warum gehen wir mit diesem Projekt an Schulen?
Energiewende und Netzausbau sind Querschnittsprojekte; an Schulen wird klassischerweise eher in den üblichen Schulfächern gedacht. Dabei wird das Fach „Wirtschaft“ erst spät, wenn überhaupt, unterrichtet.
Die junge Generation wird diejenige sein, die in ihrem Berufsleben enge Berührungspunkte mit der Energiewende haben wird. Diese beruflichen Chancen müssen auf interessante und spielerische Art und Weise kommuniziert werden. Darüber hinaus kann am Beispiel der Energiepolitik sehr gut gezeigt werden, wie politische Entscheidungen getroffen werden.
Das Projekt zielt darauf ab, Schülerinnen und Schülern ein Gespür für demokratische Verhandlungsprozesse zu vermitteln und gleichzeitig klar zu machen, dass es immer mehrere Sichtweisen und Lösungen gibt. Sie lernen die Komplexität des Problems kennen und können sich im Planspiel in die Interessen des von ihnen gespielten Akteurs hineindenken.
Nach den 15 Planspielen gibt es eine zentral organisierte Abschlussveranstaltung, zu der Delegierte aller Veranstaltungen nach Berlin eingeladen werden. Hier diskutieren sie mit Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
Das Projekt soll eine konstruktive Sicht auf die Diskussion um den Ausbau der intelligenten Energienetze bewirken. Ziel des Projektes ist es, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer über die Bedeutung der Energiewende für den Standort Deutschland und die Notwendigkeit des Ausbaus der intelligenten Stromnetze zu informieren.
Das Projekt besteht aus 15 Planspielen an weiterführenden deutschen Schulen zum Ausbau der intelligenten Stromnetze. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler von der zehnten Klasse an aufwärts.
Und so sieht das Szenario des Planspiels zum Thema „intelligente Stromnetze“ aus: Die Bundesregierung plant, im Rahmen der Energiewende die Strominfrastruktur zu erneuern. Konkret geht es um die Umwandlung der bestehenden Stromnetze in sogenannte Smart Grids (intelligente Stromnetze).
Die generelle Richtung ist damit klar, viele Detailfragen allerdings noch nicht. Bevor die Bundesregierung zu einer Entscheidung kommt, will sie die Positionen von wichtigen Interessengruppen und Bundesländern hören.
Einige der Verhandlungsthemen dabei sind: Welche Technologien werden gefördert? Wie können Datensicherheit und Schutz vor Cyberangriffen gewährleistet werden? Wer trägt die Kosten der Nachrüstung auf Smart Meter und für andere Anpassungen? Welche Interessen haben unterschiedliche Bundesländer?
Das Planspiel wird als Simulation eines Prozesses der Interessenvertretung mit anschließendem Beschluss von Bundeskabinett und Bundesrat zu den oben genannten Fragen durchgeführt. Es werden relevante Stakeholder eingebunden und Interessenprofile erstellt.
Die Schülerinnen und Schüler können somit in Verhandlungen eintreten und müssen ihre Entscheidungen am Ende des Tages präsentieren und vertreten.
Schülerzeitungen berichten über das Projekt und veröffentlichen diese Berichte auf der projekteigenen Webseite.
Als Akteure sitzen am Tisch:
Damit kommen die Interessen unterschiedlicher Akteure und Regionen zur Sprache. Simuliert wird ein politischer Entscheidungsprozess, der in dem Kontext von Smart Grids bzw. intelligenten Netzen steht. Das Planspiel steht damit jedoch auch stellvertretend für die Aushandlungen von Interessen in einer pluralistischen Gesellschaft.